Verbrecher Verlag / Klett-Cotta / Folio
International

Moderation: Ilke Sayan
Übersetzung: Liza Linde

Nataša Kramberger: „Mauerpfeffer“

Bereits in ihrem Roman „Verfluchte Misteln“ hat Nataša Kramberger sich dem Sujet Landwirtschaft gewidmet. In poetischer Sprache und mit feinem Humor erzählt sie darin von einer Protagonistin, die einen Bauernhof übernimmt und Kämpfe mit der festgefahrenen Tradition, der Bürokratie und mit der Natur bestehen muss.
Auch in „Mauerpfeffer“ befasst sie sich mit der Landwirtschaft, dies jedoch im Rahmen des Klimawandels und der damit einhergehenden Widrigkeiten für die Natur wie für den Menschen, der vom Landanbau lebt. Ihr Text ist ein Plädoyer für die Nachhaltige Landwirtschaft, weil diese für das globale ökologische Gleichgewicht unabdingbar ist.

Mit großer Lesefreude folgt man Nataša Krambergers persönlichen Gedanken und Beobachtungen und begreift das Ausmaß des Klimawandels und der Abhängigkeit des Menschen.

Roman Rozina: „Hundert Jahre Blindheit“

„Hundert Jahre Blindheit“ erzählt vom Aufstieg und Niedergang einer Familie. Die massiven gesellschaftlichen Umbrüche, die den Vorabend der Moderne prägen, machen auch vor dem blinden Matija und dessen Umfeld nicht halt. Ein monumentaler Familienroman aus Slowenien, der das europäische Erbe des 20. Jahrhunderts aufleben lässt.

Roman Rozina war zunächst im Zeitungs- und Fernsehjournalismus tätig, bevor er sich vor mehr als zehn Jahren der Schriftstellerei zuwandte. Heute ist er einer der bedeutendsten Schriftsteller Sloweniens, sein Roman „Hundert Jahre Blindheit“ wurde mit dem wichtigsten slowenischen Literaturpreis, dem Kresnik Preis 2022, ausgezeichnet.

Goran Vojnović: „18 Kilometer bis Ljubljana“

Widerwillig kehrt Marko in seine alte Heimat zurück. In Fužine, dem Vorort von Ljubljana, ist nichts mehr so, wie es war. Die Leute hängen nicht mehr in Trainingsanzügen vor dem Block ab. Die Jugendlichen beschmieren keine Aufzüge mehr und sehen jetzt aus wie brave Geklonte. Er gehört nicht mehr hierher und fühlt sich wie ein Außerirdischer. Seine Freunde sind Junkies oder zum Islam konvertiert, sein Vater hat einen Tumor und tut so, als ginge ihm das am Arsch vorbei. Nach zehn Jahren in der bosnischen Provinz bei Oma und Opa und nach einer unglücklichen Liebe zu einer abgefahrenen Muslimin versucht er dort, wo er nie zu Hause war, seinen Platz zu finden.

Ein Roman, in dem sich Lachen und Tränen mischen.